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8 Tipps wie du deine Splitboard-Technik verbesserst

Splitboarden verleiht dir eine Art Freiheit und eröffnet dir ganz neue Möglichkeiten.

Stell dir vor du bist an einem „bluebird“ Tag unterwegs, die Sonne kitzelt in deinem Gesicht, der Schnee glitzert und weit und breit niemand in Sicht. Du packst dein Splitboard, erklimmst den Berg und oben angekommen, wirst du mit einem Bilderbuch-Panorama belohnt. Kurze Verschnaufpause und dann ist es soweit – „Drop In“ – in einen unverspurten Hang mit frischem Powder. Deine Mundwinkel ziehen sich nach oben, Gänsehaut am ganzen Körper, ein Jubelschrei jagt den nächsten und es fühlt sich fast so an als würdest du fliegen. Klingt das für dich wie in einem Traum? Was wenn wir dir sagen, dass genau dieser mit etwas Übung Wirklichkeit werden kann! Gemeinsam mit Life in White haben wir dir Tipps und Tricks rund ums Splitboarden zusammengefasst.

Laura und Gabriel von Life in White sind absolute Snowboardfreaks und rund 200 Tage im Jahr auf ihren Brettern anzutreffen. Sie wissen daher genau, wovon sie reden. Von der richtigen Ausrüstung bis hin zur perfekten Spitzkehre geben sie dir eine genaue Anleitung, wie du deine Splitboard-Skills verbessern kannst und dabei so viel Spaß wie nur möglich hast.

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Der harte Aufstieg ...
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... wird mit einer Traumabfahrt belohnt!

1. Plan deine Tour sorgfältig

Wenn du bisher noch nicht im freien Gelände unterwegs warst, solltest du vorab unbedingt einen Lawinen- und Erste-Hilfe-Kurs absolvieren und dich geführten Touren anschließen, um von Profis zu lernen. Aber auch als geübter Splitboarder sollte man sein Wissen stets auffrischen, um im Notfall richtig handeln zu können.

Generell gilt: Egal, ob du in bekanntem oder neuem Gelände unterwegs bist, werde nicht übermütig. Erkunde dich vorab gut über das Gebiet, sprich dich mit Einheimischen ab und checke sowohl die Wettervorhersage wie auch die Schneeverhältnisse und den Lawinenbericht. Den Lawinenbericht solltest du generell jeden Tag im Auge behalten, da sich die Schneedecke von Tag zu Tag und von Jahreszeit zu Jahreszeit ändert. Nimm dir auch ausreichend Kleidung, Snacks und Getränke mit – lieber zu viel als zu wenig, denn sollte ein Sturm aufkommen, bist du froh, um das zusätzliche Paar Handschuhe und eine Hardshelljacke.

Also noch einmal zusammengefasst:

  • Vorab über Gebiet erkundigen
  • Wettervorhersage checken
  • Schneeverhältnisse und lokalen Lawinenbericht studieren
  • Warme Kleidung
  • Ausreichend Snacks und Wasser
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Mit perfekter Tourenplanung, lässt sich die Abfahrt noch mehr genießen.

2. Packliste für deine Splitboard Tour

  • LVS-Gerät, Schaufel, Sonde
  • Dein Splitboard natürlich
  • Felle und Stöcke – wir sind ein großer Fan der Compactor Stöcke, weil sie in den Rucksack passen und nicht lose am Rucksack hängen.
  • Sonnenbrille, Snowboardbrille und Sonnenschutz (auch die Lippen nicht vergessen)
  • Mittagessen, Snacks, Wasser
  • Karte und Kompass – auch wenn man heutzutage meist alles mit dem Smartphone machen kann, solltest du bedenken, dass der Akku ausgehen kann und dann ist eine analoge Karte oder ein Kompass wirklich hilfreich
  • Extra Kleidung für Pausen und Notfälle, siehe die splitboard kollektion kleidung
  • Ein weiteres Paar dicke Handschuhe
  • Erste-Hilfe-Set inkl. Biwaksack und Wärmedecke für den Notfall
  • Reparatur-Set für das Splitboard: zusätzliche Bindungsteile, Schrauben, Schraubenzieher, Gummi-Skihalter, Klebeband, Leatherman oder Multitool mit Messer & Schaber für Eis

Damit du das alles Platz hast, benötigst du natürlich einen geeigneten Rucksack. Speziell Rucksäcke, die fürs Freeriden entwickelt wurden, eignen sich auch sehr gut zum Splitboarden oder für noch mehr Sicherheit – ein Lawinenrucksack.

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Wasser ist auch beim Splitboarden ungemein wichtig.
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Laura perfekt ausgerüstet für ihre Tour.

3. Genieße den Aufstieg genauso wie die Abfahrt

Gerade für Anfänger ist der Aufstieg meist noch sehr schwer und macht womöglich noch nicht ganz so viel Spaß. Auch wir kennen es, wenn einem die Puste ausgeht, man wieder einmal mit den Stöcken hängen bleibt oder durch falsche Gewichtsverlagerung abrutscht. Aber keine Sorge, es wird mit mal zu mal besser und mit der richtigen Technik und etwas Kondition macht es unglaublich viel Spaß.

Auch wenn der Anstieg eine gewisse Anstrengung mit sich bringt, ist das gerade das was das Splitboarden ausmacht. Denn dabei kannst du dich nicht nur auspowern, du findest auch zu neuer Kraft und es wirkt fast meditativ, wenn man durch den Schnee gleitet. Auch uns sind dabei schon die besten Ideen eingefallen und es gibt wohl auch keine bessere Möglichkeit, um jeglichen Alltagsstress hinter sich zu lassen!

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Traumhafte Splitboard-Tour inmitten unberührter Landschaft.

4. Wähle deine Route nach oben

Neben der richtigen Route nach unten, ist auch die Wahl der Aufstiegsspur ungemein wichtig. Wenn du eine Route auswählst, achte darauf, dass du diese nicht zu steil wählst. Ein Winkel zwischen 15 und 20 Grad ist dabei die beste Wahl für deine Aufstiegsspur. Sobald das Gelände steiler wird, nütze deine Aufstiegshilfen an den Fersen, um dir den Aufstieg zu erleichtern. Achte außerdem darauf, dass du speziell bei steilem Gelände, dein Gewicht mehr nach hinten verlagerst, um nicht wegzurutschen.

Wichtig ist dabei immer das Gelände genauestens zu betrachten und lawinengefährdete Stellen auszulassen. Einfach anderen Splitboardern zu folgen, ohne genauer darüber nachzudenken, ist meist keine gute Idee. Höre auf deinen Instinkt und vertraue auf dein Wissen! Umzukehren aus Sicherheitsgründen ist eine Stärke und keine Schwäche!

5. Abfellen soll geübt sein

Abfellen und das Splitboard wieder zusammenzustecken, ist am Anfang gar nicht so einfach und daher können wir dir nur den Tipp geben, dies so oft wie möglich zu üben. Am besten suchst du dir dafür einen flachen Platz, denn in steilen Hängen oder wenn dir der Wind um die Nase bläst, ist es für niemanden einfach. Auch wenn Skitourengeher meist behaupten, dass Splitboarder ewig brauchen, um startklar für die Abfahrt zu sein, wird man mit ein bisschen Übung richtig schnell darin.

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Am Ziel angekommen, heißt es erst einmal abfellen.

6. Skifahren mit einem Splitboard

Oh ja – das klingt erst einmal etwas beängstigend, vor allem, wenn man noch nie auf zwei Brettern gestanden ist. Dennoch sollte man das „Skifahren“ mit dem Splitboard auf kurzen Passagen üben, denn es gibt immer wieder Abschnitte, bei denen man nach unten gleiten muss. Bei sehr steilem Gelände fahren aber auch wir nicht mehr nach unten, sondern gehen seitwärts Schritt für Schritt, wie bei einer Treppe nach unten.

7. Verbessere deine Technik

  • Gleiten statt anheben: Gerade Anfänger machen oft den Fehler, dass sie ihre Beine zu hoch anheben und so unnötig Kraft verschwenden. Hebe dein Bein nicht an, sondern schiebe deine Füße nach vorn und gleite durch den Schnee.
  • Gewichtsverlagerung ist das Nonplusultra: Besonders in steilem Gelände wichtig, dass man sein Gewicht nach hinten verlagert, um nicht wegzurutschen. Ab einer Neigung von 25 Grad solltest du außerdem deine Steighilfen höherstellen, denn idealerweise stehst du immer mittig über dem Splitboard, sodass du die ganze Fußsohle und nicht nur den Vorderfußbereich belastest.
  • Stockeinsatz: Auch der richtige Stockeinsatz muss geübt werden und so sollten die Stöcke immer gegenläufig zu deiner Schrittbewegung eingesetzt werden: rechter Fuß – linker Stock und linker Fuß – rechter Stock. Dabei solltest du die Stöcke auch nicht zu weit nach vorne platzieren, sondern neben deinem Körper, um die Balance zu halten. Tipp: Greife nicht in die Schlaufen der Stöcke, denn Stöcke können nicht nur zu Verletzungen bei Stürzen führen, bei einem Lawinenabgang wirken sie auch wie ein Anker, wenn du nicht schnell genug aus den Schlaufen kommst.
  • Spitz- & Kickkehren: Sobald das Gelände steiler wird, kommst du um Spitzkehren nicht mehr herum. Aus diesem Grund solltest du das vorab einige Male üben, um es dann auch im schwierigen Terrain perfekt zu beherrschen. Und so geht es richtig: Gehe bis ans Ende der Spur, trete dir eine stabile Standposition fest und stelle dich am besten horizontal hin. Stabilisiere deinen Körper mit den Stöcken und verlagere dein Gewicht auf den Talfuß. Nun hebst du den Bergfuß an und drehst ihn mit der Spitze in die neue Richtung. Um den zweiten Fuß nachzusetzen, verlagerst du das Gewicht auf den bereits gedrehten Fuß und ziehst den anderen nach. Dies funktioniert am besten, indem du dem Split-Ski mit deiner Ferse einen gezielten Stoß (Kickkehre) versetzt und so den Unterschenkel in die neue Richtung drehst. Achte dabei darauf, dass du deinen Oberkörper nicht zu weit nach vorne beugst, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Wie gesagt ist das bestimmt eines der schwierigsten Dinge am Splitboarden und daher solltest du zuerst in einfacherem Gelände üben.
  • Hangquerung: Bei einer seitlichen Hangüberquerung ist es wichtig, dass du versuchst so viel Kontakt mit deinen Fellen auf den Schnee wie möglich zu halten, um nicht abzurutschen. Auch wenn du automatisch dazu verleitet wirst, auf deinen Kanten zu queren, ist das meist der Garant dafür wegzurutschen. Versuche daher deine Knöchel Richtung Abfahrt zu drücken, um den Winkel zu verkleinern und wieder mehr Halt zu bekommen.
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Gleite über den Schnee und hebe deine Füße nicht zu hoch an.
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In steilem Gelände sind Spitzkehren unumgänglich.

8. Nützliche Ausrüstungstipps

  • Harsch- und Steigeisen: Wenn es eisig ist und du Hänge queren musst, kann das auf den Kanten ganz schnell sehr schwierig werden. Wir schwören daher auf die Harscheisen, die man am Splitboard befestigen kann – so ersparst du dir einige nervenaufreibende Minuten. Bei sehr steilen Passagen reichen diese aber selbstverständlich auch nicht mehr aus und du solltest auf Steigeisen, die du an deinen Boots befestigen kannst, umsteigen.
  • Felle: Speziell an sehr kalten Tagen kann es vorkommen, dass deine Felle nicht gut genug haften. Schabe daher immer vor dem Aufkleben die Unterseite deines Splitboards ab und befreie sie vom Schnee und Eis. Damit sich der Kleber deiner Felle nicht vereist und besser haftet, ist es außerdem ein guter Trick die Felle in der Jackentasche aufzubewahren und sie so etwas zu erwärmen – speziell, wenn du nach einer Abfahrt noch einmal aufsteigen musst, ist das sehr hilfreich. Sollte der Kleber doch einmal vereist sein, kannst du die Kanten deines Splitboards dazu verwenden, um das Eis von den Fellen zu entfernen.

Übung macht den Meister

Splitboarden ist eine großartige Möglichkeit, um auch ohne Lift, nicht auf seine Turns verzichten zu müssen und so viel Spaß wie nur möglich zu haben! Aber gerade, wenn du abseits der Pisten unterwegs bist, ist auch einiges an Können, Technik und Wissen gefragt. Übe daher am besten zuerst einmal auf den Pisten und mache dich mit deiner Ausrüstung und den Bewegungsabläufen vertraut. Auch ein Lawinenkurs ist absolut unerlässlich, bevor du dich ins freie Gelände wagst.

Mit den Tipps von Life in White steht dir nichts mehr im Wege, um dein Können zu verbessern und deine Touren von Mal zu Mal noch mehr zu genießen. Also schnapp dir dein Board, geh raus und genieße die Freiheit!


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