Anleitung zur Auswahl eines Rucksacks für dein nächstes Abenteuer

Ob du im Backcountry unterwegs bist oder gelegentlich kurze Hikes mit deinen Kindern unternimmst, die Auswahlkriterien für den perfekten Rucksack sollte jeder Naturliebhaber kennen. Die große Vielfalt an Modellen, Größen, Funktionen und Varianten macht das Aussuchen eines Rucksacks allerdings zu einer kniffeligen Angelegenheit.

Zum Glück bist du bei uns an der richtigen Adresse. Die Experten für Ausrüstung bei Burton haben eine einfache Anleitung erstellt, mit der du in fünf Schritten den richtigen Rucksack findest. Dieser Leitfaden enthält die wichtigsten Kriterien, auf die du beim Kauf eines Rucksacks achten solltest, damit du den besten Rucksack für deine Anforderungen findest. Beginnend mit dem Budget erläutert diese Anleitung genau, auf welche Funktionen und Eigenschaften es bei einem Rucksack für deine nächste Aktivität ankommt.

Wie du den richtigen Rucksack für dich findest: Auf welche Faktoren du achten solltest

1. Budget
2. Aktivität
3. Eigenschaften
4. Volumen
5. Passform
6. Pflege, Instandhaltung und Reparatur

Wie du den richtigen Rucksack für dich findest: Der Einstieg

Bevor wir uns dem Auswahlprozess für den perfekten Rucksack zuwenden, einige grundsätzliche Überlegungen. Beginnen wir mit dem Verhältnis zwischen Form und Funktion:

Bei der Auswahl eines Rucksacks empfehlen wir, sich vom Grundsatz „die Form folgt der Funktion“ leiten zu lassen. Einfacher gesagt: Suche dir einen Rucksack aus, der deinen Anforderungen entspricht. Welche Farbe er letztlich hat, ist zweitrangig. Mithilfe dieser Herangehensweise bekommst du einen Rucksack, der seinen Zweck erfüllt, egal, ob du dein Snowboard eine steile Bergschlucht hinaufbefördern, Kleidung für ein Wochenende unterbringen oder deinen Laptop beim morgendlichen Radeln zur Arbeit schützen möchtest.

Bevor du dich nach einem neuen Rucksack umschaust, solltest du dir folgende Fragen stellen:

• Welche Ausrüstung möchte ich transportieren?
• Wie lange bin ich im Schnitt unterwegs?
• Auf welche Wetterverhältnisse sollte ich vorbereitet sein?

Die Beantwortung dieser Fragen im Vorfeld vereinfacht die Auswahl eines Rucksacks erheblich.

Wie du den richtigen Rucksack für dich findest: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Sobald du die grundlegenden Anforderungen an deinen Rucksack definiert hast, befolge die Schritt-für-Schritt-Anleitung von Burton, um den passenden Rucksack zu finden.

1: Budget

Hast du schon einmal versucht, durch einen Kauf von billiger Ausrüstung Geld zu sparen – nur um sie dann im folgenden Jahr zu ersetzen? Das will niemand. Es lohnt sich also tatsächlich, anfangs etwas mehr auszugeben, weil du am Ende Geld sparst, vor allem, wenn du deine Ausrüstung sorgfältig pflegst. Mit diesem Wissen empfehlen wir, zuerst ein Budget für den Rucksack festzulegen. So grenzt du deine Auswahlmöglichkeiten ein, was dir zugleich hilft, aus den Rucksäcken in deinem Preissegment den besten herauszufiltern.

Die etwas Sparsameren unter euch (ja, auch wir waren einmal Snowboardfreaks mit wenig Geld!) wissen, dass es eine große Auswahl preiswerter und dennoch hochwertiger Rucksäcke gibt. Wenn es nicht unbedingt ein brandneues Teil sein muss, lohnt sich die Suche nach einem Schnäppchen mit leichten Gebrauchsspuren beim An- und Verkauf vor Ort. Letztlich dient die Ausrüstung nur dem Zweck, Spaß zu haben, und dafür braucht man nicht das neueste und schickste Kit.

2: Aktivität

Hast du dein Budget festgelegt, folgt als zweiter Schritt die Bestimmung der Aktivität. Fülle für diesen Schritt die nachfolgende Lücke aus:

Ich brauche diesen Rucksack für folgende Hauptaktivität: ______________________________

Die Klärung deiner Hauptaktivität ist so wichtig, weil sie alle weiteren Entscheidungen wie Ausstattung, Fassungsvermögen und Passform beeinflusst.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass Funktionsrucksäcke meist für bestimmte Aktivitäten konstruiert wurden. Zwar sind viele Rucksäcke für mehrere Aktivitäten geeignet, doch ein Setup spezieller Rucksäcke ermöglicht es dir, dich und dein Kit ganz auf die jeweilige Aktivität einzustellen. So sieht zum Beispiel ein Rucksack für das Trailrunning ganz anders aus als ein Rucksack für das Snowboarding im Backcountry.

3: Merkmale

Der dritte Schritt bei der Auswahl eines Rucksacks sind die Ausstattungsdetails entsprechend deinen Bedürfnissen. Überlegenswert sind die folgenden Details.

• Hüftgurt: Für alle, die längere Zeit schwere Lasten an Ausrüstung (über 15 Pfund, über 6 Kilogramm) tragen, ist ein gepolsterter Hüftgurt sinnvoll. Dieser verlagert einen Teil der Last von den Schultern weg und beugt dadurch Ermüdung vor. Ein Hüftgurt sorgt zudem dafür, dass der Rucksack sicher am Körper anliegt und bei heftigen Bewegungen nicht gegen den Körper schlägt.

• Brust-Strap: Ein Brust-Strap hält die Schulter-Straps an ihrem Platz und sorgt dafür, dass der Rucksack bei bewegungsintensiven Aktivitäten weniger verrutscht. Dieses Detail ist insbesondere bei Aktivitäten wie dem Felsenklettern nützlich, wobei der Körper stark auch in ungewohnte Richtungen verdreht wird.

• Innengestell: Bei Rucksäcken, die für Lasten zwischen 9 bis 30 Kilogramm (20 bis 70 Pfund) ausgelegt sind, ist ein Innengestell ein Muss. Das Gestell siehst du zwar nicht, aber du spürst die im Gewebe des Rucksacks eingearbeitete Struktur. Gestelle können aus verschiedenen Materialen gefertigt sein: Schaum, halbsteifen Kunststoffbahnen, Aluminium, Carbonfaser, Glasfaser und mehr.

• Stützender Rückeneinsatz: Wie das Innengestell verleihen stützende Rückeneinsätze dem Rucksack Struktur, sodass sich Lasten bequemer tragen lassen.

• Gewichtsentlastungs-Straps: Gewichtsentlastungs-Straps befinden sich über den Schulter-Straps (fast ausschließlich bei Rucksäcken mit Gestellen anzutreffen) und helfen, Gewicht von den Schulter-Straps über das Gestell auf den Hüftgurt zu verlagern.

• Rucksackaußentaschen: Rucksackaußentaschen eignen sich gut zum Verstauen von Wasserflaschen, Wanderstöcken und anderen Dingen, die du vielleicht mal brauchst (und nach denen du nicht den ganzen Rucksack durchsuchen möchtest).

• Schulter-Strap-Taschen: Schulter-Strap-Taschen finden sich vor allem bei Trailrunning-Rucksäcken. Sie sitzen auf den Schulter-Straps direkt über dem Brustkorb. Diese Taschen bieten Platz für Snacks, Trinkpäckchen und andere Gegenstände, die du bei deinen Aktivitäten in Reichweite haben willst

• Trinkblasentasche: Eine Trinkblasentasche ist ein Fach im Rucksackinneren, in dem Trinkblasen sicher aufrecht stehen. Rucksäcke mit Trinkblasentasche verfügen üblicherweise auch über ein oder mehrere Löcher für Schläuche.

• Besonderheiten von Backcountry-Rucksäcken: Ein Backcountry-Rucksack besitzt oft eine spezielle Tasche für Schneewerkzeug (Schaufel und Sonde) und verfügt außerdem über eine mit Fleece gefütterte Tasche für Ski- und Snowboardbrillen, ein isoliertes Fach für die Trinkblase und ein Befestigungssystem für Ski/Snowboard außen.

• Integrierter wasserdichter Rucksacküberzug: Ein wasserfester Überzug zum Schutz vor Regen befindet sich normalerweise in einer eigens dafür vorgesehenen Tasche. Für die meisten Rucksäcke können passende Überzüge auch später als Zubehör erworben werden.

• Daisy Chains: Genähte Gurtbandschlaufen an der Außenseite eines Rucksacks werden Daisy Chains genannt. An ihnen können Karabiner und weitere Straps zur Sicherung der Ausrüstung befestigt werden.

• Tragschlaufen: Sie sind vor allem an Rucksäcken für das Klettern oder Canyoning anzutreffen. Tragschlaufen sind auf ihre Festigkeit geprüfte Schlaufen aus genähtem verstärktem Gewebe, die das Gewicht eines beladenen Rucksacks sichern. Diese Schlaufen sind für den Transport von Rucksäcken über hohe Felswände gemacht.

• Board-Trageriemen: Board-Trageriemen ermöglichen es dem Nutzer, ein Snowboard oder Skateboard außerhalb des Rucksacks mitzuführen. Sie sind besonders dann von Nutzen, wenn du die Hände für anderes frei haben musst (Radfahren, Klettern oder für einen Eispickel).

• Laptoptasche: Eine Laptoptasche ist eine innenliegende, gepolsterte Tasche oder Hülle zum Schutz von Laptops und Tablets.

Diese Liste ist sicher nicht vollständig und dient nur als Anregung. Bestimmt fallen dir weitere Eigenschaften und Details ein, die dein Rucksack haben soll, die hier nicht erwähnt sind. Mit dem Erstellen einer Liste vor dem Kauf eines Rucksacks stellst du sicher, dass du an alles gedacht hast und dein neuer Rucksack die Eigenschaften und Funktionen besitzt, auf die es dir ankommt.

4: Volumen

Das Volumen gibt die Aufnahmefähigkeit eines Rucksacks an. Bei Rucksäcken und Reisetaschen wird das Volumen meist in Litern, manchmal aber auch in Kubikzoll angegeben. Das Volumen sollte passend gewählt werden. Ist der Rucksack zu groß, hängt er schlaff und deine Ausrüstung ist nicht ausreichend gesichert. Ist er zu klein, kann dies zur Folge haben, dass wichtige Gegenstände entweder zu Hause bleiben oder außen am Rucksack befestigt werden müssen. Bei einer Anbringung außen besteht die Gefahr, dass sie sich lösen oder durch Felsen oder Bäume beschädigt werden.

Welches Rucksackvolumen du benötigst, hängt davon ab, was du darin verstauen willst. Wenn du bezüglich des Volumens ganz sicher gehen willst, bringst du deine Ausrüstung mit in den Store und packst sie zur Probe in den gewünschten Rucksack. Ist dies nicht möglich (zum Beispiel beim Online-Kauf), orientiere dich an folgender Faustregel:

• Bis 30 Liter: Eintägige Unternehmung ohne Übernachtung.
• 30 bis 50 Liter: Mehrtägige Unternehmungen und Rucksacktouren.
• 50 bis über 70 Liter: Längere Rucksacktouren oder ausrüstungsintensive Aktivitäten.

Welches Volumen du tatsächlich brauchst, ist abhängig von der Menge und Kompaktheit oder Sperrigkeit des geplanten Inhalts. So liegt das Packmaß eines Sommerschlafsacks bei unter einem Liter. Ein Winterschlafsack kann dagegen bis zu 20 Liter Raum einnehmen.

5: Passform

Das vielleicht Wichtigste bei der Wahl des richtigen Rucksacks ist das Vorgehen bei der Ermittlung von Größe und Passform. Viele Rucksäcke haben Einheitsgrößen, doch einige technische Rucksäcke bzw. spezialgefertigte Rucksäcke werden in verschiedenen Rückenlängen und Hüftumfängen angeboten.

Eine falsche Rucksackpassform kann Unbehagen und Schmerzen verursachen. Deshalb solltest du Oberkörper und Hüfte von einem Freund mit einem Stoffmaßband vermessen lassen. Bei der Vermessung des Oberkörpers misst man die Länge vom siebten Halswirbel den Rücken hinab bis zum Beckenkamm.

Profitipp: Schlage immer im Passformleitfaden der Herstellers nach, damit du weißt, welche Körperteile für einen guten Sitz gemessen werden müssen. Liegen deine Maße zwischen zwei Größen, ist die größere meist die bessere Wahl.

6: Pflege, Instandhaltung und Reparatur von Rucksäcken

Deine Ausrüstung dankt dir die für die Pflege aufgewendete Zeit mit einer längeren Lebensdauer. Viele wissen jedoch nicht, wo sie mit der Pflege und Instandhaltung eines Rucksacks anfangen sollen. Zum Glück ist die Instandhaltung eines Rucksacks unkompliziert, wenn man sich die einzelnen Komponenten ansieht.

• Reißverschlüsse: Auch wenn dein Rucksack mit hochwertigen YKK Reißverschlüssen ausgestattet ist (genau die verwenden wir bei Burton), solltest du diese von Zeit zu Zeit reinigen, damit sie gängig bleiben. Im Handel sind spezielle Reinigungsprodukte für Reißverschlüsse erhältlich, doch eigentlich brauchst du nur eine Zahnbürste sowie Essig und heißes Wasser. Befeuchte die Zahnbürste mit dem Essig-Wasser-Gemisch und schrubbe damit die Reißverschlusszähne an deinem Rucksack. Spüle den Reißverschluss anschließend mit klarem Wasser ab. Trage nach der Reinigung ein Schmiermittel für Reißverschlüsse auf.

• Schnallen: Wenn du deinen Rucksack schon längere Zeit hast, wird wahrscheinlich auch mal eine Schnalle zu Bruch gehen, zum Beispiel durch Drauftreten oder Einklemmen in einer Fahrzeugtür. Schnallen sind normalerweise leicht zu ersetzen und in den meisten Geschäften für Ausrüstung erhältlich. Wenn du einen Burton Rucksack hast und eine Ersatzschnalle benötigst, fülle das Anfrageformular für Ersatzteile aus und gib so viele Informationen wie möglich zu deinem Rucksack an. Ein Foto der Schnalle hilft den Burton Guides, das richtige Ersatzteil für deinen Rucksack zu finden.

• Material: Rucksäcke werden wie Skier und Snowboardjacken schmutzig. Deshalb solltest du sie gelegentlich waschen. Besteht dein Rucksack aus Synthetikmaterialien, empfehlen wir Handwäsche mit Produkten wie Grangers Performance Wash. Rucksäcke wie der Burton [ak] Dispatcher, die mit wasserfesten laminierten Materialien konstruiert sind, sollten einfach mit einem feuchten Tuch abgerieben werden.

Falls dir Reparatur oder Pflege deines Rucksacks zu schwierig erscheinen oder du es dir nicht zutraust, schau in deinem Snowboardshop vor Ort vorbei und hol dir Reparaturempfehlungen für deine Ausrüstung. Viele Shops können Reißverschlüsse ersetzen, Druckknöpfe einpressen, Ersatzschnallen finden, Nähte erneuern und Patches aufbringen.

Abschließende Gedanken zur Auswahl eines Rucksacks

Bei der Auswahl eines Rucksacks sind viele Punkte zu bedenken. Eine zielgerichtete Vorgehensweise entlang der im Leitfaden dargelegten Hauptkriterien vereinfacht den Auswahlprozess. Zur Erinnerung: Am besten beginnst du mit der Festlegung eines Budgets für deinen Rucksack. Danach überlegst du, bei welcher Aktivität du ihn hauptsächlich einsetzen willst und welche Eigenschaften und Funktionen er für den geplanten Einsatzzweck unbedingt mitbringen muss. Anschließend bestimmst du das benötigte Volumen. Zum Schluss stellst du die Passform ein, damit sich der Rucksack bequem trägt.